Informationsbericht zum Karatu-Sonntag 2024

Die Partnerschaft Leinburg - Kilimamoja

Informationsbericht zum Karatu - Sonntag 2024

Mit unserer Partnergemeinde Kilimamoja, mit Evangelist Aloyce Sulle und mit Dekan Panga stehen wir in gutem Kontakt und so möchte ich zuerst die herzlichen Grüße und Segenswünsche an Sie alle weitergeben, die immer in den vielen Mails an die Leinburger Gemeinde gerichtet waren.

Und wie jedes Jahr an dieser Stelle will ich kurz auf das zurückliegende Partnerschafts-Jahr blicken und ein paar Entwicklungen und Ereignisse herausgreifen:

Mit vielen Vorbereitungen und ganz intensiv wurde in diesem Jahr im Dekanat Karatu und in unserer Partnergemeinde Kilimamoja die Pfingstwoche gefeiert. Zu diesem besonderen Ereignis kamen aus Moshi, dem Sitz der Diözese, 160 Pfarrer, Evangelisten und Prediger, und 80 Posaunenbläser zu diesen Feierlichkeiten, die alle fünf Jahre stattfinden. Vor dem Gottesdienst wurde singend und trompetend durch die Straßen der Stadt Karatu gezogen. Nach dem Hauptgottesdienst in Karatu wurden dann in den 15 Gemeinden des Dekanats eine Woche lang mit den Chören viele Gottesdienste und Zusammenkünfte gefeiert. Dies ein kleiner Einblick in das lebendige kirchliche Leben der Gemeinden. Es sind Gemeinden, die wachsen und die sich mit viel Eigeninitiative und Ausdauer neue kleine Kirchen bauen.

Auch in Tansania hat die Bevölkerung immer mehr mit den Wetterextremen zu kämpfen. Langen Dürrezeiten und ausbleibenden oder veränderten Regenzeiten folgte jetzt im Frühjahr massiver Starkregen, der Teile der Stadt Karatu komplett überschwemmte, weil ein Damm brach.

Unsere Partnergemeinde Kilimamoja war von dem Dammbruch nicht betroffen, da sie wesentlich höher liegt. Die meisten Menschen hier sind Bauern und versuchen, vom Ertrag ihrer Felder zu leben. Da sich die sonst gewohnten Regenzeiten so verändern, wissen sie nicht mehr wann der Regen kommt, wann ausgesät werden kann. Und wenn die Saat von Bohnen und Mais noch aufgehen, dann verdorren sie oft ohne Früchte zu tragen weil der Regen fehlt.

Vor diesem Hintergrund erreichte uns vor 1 ½ Jahren die Bitte, den Bau eines Erd-Wassertanks im

Ausbildungszentrum zu unterstützen. Denn es gibt ja nach langen Dürreperioden oft kurze heftige Regenfälle, in denen aber das Wasser dann viel zu schnell abfließt. Ziel dieses Projektes ist es, das Wasser während der Regenzeit von den großen Dächern des Ausbildungszentrums, eben der beiden Kindergärten, der Schule und der Versammlungshalle zu sammeln. Denn die einzige Wasserleitung, die es gibt, liefert nur einmal in der Woche Wasser aus dem Hochland des Ngorongoro-Schutzgebietes und reicht bei weitem nicht aus die Dorfbevölkerung zu versorgen. So muss teures Wasser aus Versorgungs-LKWs gekauft werden.

Die Kostenschätzung für den 100.000 Liter fassenden Erd-Wassertank beläuft sich auf ca. € 15.000,-. Dem Baufortschritt entsprechend konnten wir bis jetzt dank des Erlöses der beiden letzten Karatu-Sonntage sowie verschiedener Einzelspenden € 11.200,- überweisen, auch den heutigen Erlös möchten wir mit dazu verwenden. Es müssen, wenn der Betondeckel jetzt fertiggestellt wird, noch Dachrinnen an die Gebäude des Ausbildungszentrums angebracht und Zuleitungen gelegt werden…  – und alle hoffen natürlich auf eine baldige Inbetriebnahme. Nähere Informationen können Sie den ausgelegten Flyern entnehmen.

Im Ausbildungszentrum in Kilimamoja, einer von staatlicher Seite zertifizierten Schule, erhalten seit vielen Jahren junge Frauen und jetzt auch Männer eine zweijährige umfassende Ausbildung zur Schneiderin, zum Schneider. 

Für fünf der Auszubildenden, die die jährlichen Schulgebühren von € 50,- nicht aufbringen konnten, haben wir auch im zurückliegenden Jahr Dank Ihrer Hilfe diese Kosten übernommen. Der Ausbildungsleiter schrieb in seinem Dankbrief, dass es für die jungen Mädchen sehr viel bedeute, durch diese Unterstützung die Ausbildung absolvieren zu können.

Ein weiterer Schwerpunkt unserer Partnerschaftsarbeit ist die Förderung der diakonischen Arbeit, die sich immer noch im Aufbau befindet. Mittlerweile gibt es in jeder Gemeinde einen Diakoniebeauftragten, dessen Aufgabe es ist, die Menschen zu finden, die behindert sind und Unterstützung benötigen. Denn Menschen mit Behinderung samt ihren Familien werden oft noch übersehen, ignoriert, werden in der Gesellschaft zu wenig wahrgenommen.

So konnten jetzt mithilfe eines Diakons neben der Anschaffung von Hilfsmitteln wie Rollstühlen und Prothesen auch Schulungen zur Pflege durchgeführt werden. Von Leinburg aus haben wir dank einer Sonderspende für 25 Aids-Waisen in Kilimamoja, Mädchen und Jungen das Schulmaterial und einen Teil des Schulgeldes übernommen. Ebenso konnte auch in diesem Jahr einer in Not geratenen Familie, bestehend aus Großeltern und drei Aids-Waisenkindern über Pfarrer Temba mit einer zweckbestimmten Spende aus unserer Gemeinde erneut geholfen werden. Die Gemeindeleitung mit Ev. Aloyce Sulle samt den Mitgliedern der Kirchengemeinde Kilimamoja dankt sehr, sehr herzlich für die Unterstützung dieser diakonischen Arbeit.

Dies war ein kurzer Abriss unserer breit gefächerten Partnerschaftsarbeit. An den Stellwänden gibt es weitere Informationen und Bilder. Gerne können Sie auf mich zukommen.

Ganz herzlich möchte ich für alle langjährige Unterstützung unserer Partnerschaft danken, für die vielen Spenden, für alles Engagement und das entgegengebrachte Vertrauen. In diesen Dank einschließen möchte ich auch das Kindergottesdienstteam mit ihrem jährlichen Adventsverkauf, die Frauen des Frauenkreises für ihre Jubiläumsgabe und die Konfirmandeneltern mit ihrer Sondergabe.

„Vertrauen ist die Rinde am Baum der Hoffnung“, so lautet ein afrikanisches Sprichwort.  Helfen wir mit, dass der Baum der Hoffnung weiter wachsen und Früchte tragen kann. Bleiben Sie der Partnerschaft, den Menschen in Karatu auch weiterhin

Mein Wunsch – wie immer an dieser Stelle - bleiben Sie der Partnerschaftsarbeit auch weiterhin verbunden!

Spendenkonto:

Kirchengemeinde Leinburg

Raiffeisenbank Nürnberger Land eG

IBAN DE21 7606 1482 0004 7332 40

Verwendungszweck: Kilimamoja

Renate Endreß

Partnerschaftsbeauftragte